Protestaktionen des internationalen Bündnisses BlockGas fordern ein Ende der klimaschädlichen, undemokratischen und anti-sozialen Entscheidungen hinter verschlossenen Türen 

Wien, 27. März 2023 – Mehrere hundert Menschen protestieren heute in Wien gegen die Europäische Gaskonferenz (EGC). Bei der ECG treffen sich in den nächsten drei Tagen hochrangige Vertreter:innen fossiler Energiekonzerne, wie OMV, BP und Shell, mit Finanzinvestor:innen und politischen Vertreter:innen etwa von EU-Kommission und dem österreichischen Klima- und Finanzministerium, aber auch der Wirtschaftskammer. Trotz massiven Polizeiaufgebots blockierten hunderte Menschen Straßen vor dem Mariott Hotel in der Wiener Innenstadt. Die Protestierenden fordern ein Ende der fossilen Lobbypolitik hinter verschlossenen Türen und verlangen einen gerechten Umbau des Energiesystems.

Mit Transparenten wie “European Gas Conference: Ihre Profite = unsere Krisen” und “Gas = CO2lonialism. Solidarität statt Pipelines bauen!” wiesen die Protestierenden darauf hin, wie das profitgesteuerte Energiesystem Klimakrise, Teuerung und weitere Krisen vorantreibt. “Hinter den verschlossenen Türen der Europäischen Gaskonferenz werden Klimakrise und Teuerungskrise vorangetrieben. Betroffene, Zivilgesellschaft und Journalist:innen werden ausgeschlossen. Die Konzerne und Investorer:innen, die sich hier treffen, verschmutzen nicht nur unser Klima, sondern fesseln uns weiter an ein von fossilen Brennstoffen abhängiges Energiesystem: Das bedeutet hohe Energierechnungen für uns, aber hohe Gewinne für sie selbst. Während wir uns das Heizen nicht mehr leisten können, konnten Konzerne wie die OMV ihre Gewinne vervielfachen!”, sagt Verena Gradinger, Sprecherin von BlockGas.

Auch Vertreter:innen von Don’t Gas Africa (DGA), einer afrikanischen zivilgesellschaftlichen Kampagne, kamen wegen der Proteste nach Wien. DGA-Sprecher Dean Bhekumuzi Bhebhe sagt: “Millionen von Menschen verlieren ihr Zuhause, haben keinen Zugang zu Nahrungsmitteln, sind in ihrer Gesundheit bedroht und rutschen wegen der Fossilindustrie in immer größere Armut ab. Anstatt Förderrechte für fossile Brennstoffe an multinationale Konzerne zu verkaufen, sollten die afrikanischen Staats- und Regierungschef:innen in saubere, erneuerbare Energien investieren, die den Menschen auf dem ganzen Kontinent direkt zugute kommen, ohne ihre Gesundheit zu schädigen.”

Die Protestierenden wollen die Konferenz während ihrer gesamten Dauer stören. “Das muss die letzte Gaskonferenz sein! Es kann nicht sein, dass sogar Vertreter:innen des Energie- und des Finanzministeriums sowie der EU-Kommission an solchen Lobby-Events teilnehmen. Wir wollen als Gesellschaft gemeinsam über die Zukunft unseres Energiesystems entscheiden können. Als ersten Schritt dorthin müssen Leonore Gewessler und Magnus Brunner die Gaskonferenz aus Wien werfen, anstatt Vertreter:innen ihrer Ministerien dort hinzuschicken”, so Anselm Schindler, Sprecher von BlockGas.

“Die OMV sponsert die Gaskonferenz zum wiederholten Mal. Damit zeigt sie ihr wahres Gesicht: Statt in erneuerbare Energien zu investieren, zementiert sie mit anderen das fossile System ein, bezieht weiter russisches Gas und treibt neue Gasprojekte etwa in Rumänien voran. Wir brauchen keine weiteren zerstörerischen Gas-Megaprojekte, weder hier noch anderswo. Wir brauchen Energiedemokratie, keine Konzernoligarchie – es geht um unsere Zukunft auf diesem Planeten!” sagte Verena Gradinger von BlockGas währen der Aktion.

Das BlockGas Bündnis ist ein internationaler Zusammenschluss von Gruppen aus verschiedenen Bewegungen, die für mehr Gerechtigkeit und einen sozialen, demokratischen und ökologischen Wandel kämpfen.

Fotos zur redaktionellen Verwendung bei Namensnennung (Credits der Fotograf:innen falls genannt, ansonsten BlockGas Alliance) alsbald hier: https://flic.kr/s/aHBqjAx927