Wien, 26. März 2023 – Heute Vormittag haben im Vorfeld der Europäischen Gaskonferenz (EGC) in Wien rund 40 Personen aus dem Bündnis BlockGas die Zufahrt zum Privatjetterminal am Flughafen Wien blockiert. Sie weisen damit auf die Kimakrise und die steigende Armut in Österreich nach den hohen Energiekosten diesen Winter hin. Während Lobbyist:innen, Investor:innen und Manager:innen​​​​​​​ mit Privatjets zur Gaskonferenz anreisen, haben nicht nur in in Wien unzählige Menschen diesen Winter gefroren und können ihre Gasrechnungen nicht mehr bezahlen. Ab Montag treffen sich bei der EGC in Wien die weltweit größten Gaskonzerne und Investor:innen und verhandeln hinter verschlossenen Türen über die Zukunft unserer Energiesysteme. Nicht nur die Bedürfnisse der Menschen, die sich ihre Energie nicht mehr leisten können, werden dabei außer Acht gelassen. Die Klimakrise wird nicht ausreichend adressiert und Lösungen für nachhaltige Energiesysteme bewusst blockiert.

Über die Europäische Gaskonferenz

Vom 27. bis 29. März findet in Wien die Europäische Gaskonferenz statt, wo sich​​​​​​​Entscheidungsträger:innen und Investor:innen im Gassektor miteinander vernetzen. Obwohl Europa bereits über genug Gaskapazitäten verfügt und die Klimakrise immer schneller eskaliert, steht die Finanzierung neuer Infrastruktur am Programm. Statt über zukunftsfähige Energiesysteme mit Wind-, Solar und Wasserkraft zu sprechen, werden hier weiterhin die Zukunft von Gas und der Scheinlösung Wasserstoff diskutiert. Diese bringen einigen wenigen große Profite, haben aber für viele Menschen in Ländern wie Chile, Tunesien oder Mosambik lebensgefährliche Folgen. ​​​​​​​Um auf diese Ungerechtigkeit hinzuweisen, wurde der Privatjetterminal am Flughafen Wien heute blockiert.

Die einen frieren, während andere im Privatjet anreisen

“Ich wohne in einer kleinen Wohnung im 16. Bezirk. Meine Gasheizung blieb diesen Winter großteils abgeschaltet. Ich friere, weil ich mir das Heizen nicht mehr leisten kann. Währenddessen reisen hier Investor:innen und Manager:innen im Privatjet zur europäischen Gaskonferenz. Diese Menschen sind dafür verantwortlich, dass wir gerade frieren. Wenn die sich weiterhin für fossile Infrastruktur entscheiden, dann wird das Heizen weiterhin so teuer bleiben. Denen geht es nur um den eigenen Profit. Das ist ungerecht!” sagt Michael P., der sich an der Blockade beteiligt hat.

Erneuerbare Energiegemeinschaften als Lösung

Lösungen bestehen jedoch schon, meint Laura K.: “Meine Eltern leben auf dem Land. Dort wird Solarenergie von der Gemeinde gefördert. Die Menschen bauen sich also Solaranlagen aufs Dach, alle wollen unabhängig sein von Gas und leisten dabei auch einen Beitrag zum Klimaschutz. In der Stadt haben wir noch keine Wahl, denn andere entscheiden für uns. Das ist ein politisches Versagen. Es müssen jetzt Entscheidungen getroffen werden für faire Energiesysteme. Wissenschafterinnen haben hierfür Lösungen erarbeitet. Die gilt es nun umzusetzen. Wir wollen ein faires Energiesystem, das die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt stellt und Heizen für alle leistbar macht!”

Weitere Aktionen folgen

In den kommenden Tagen sind weitere Aktionen des Bündnisses “BlockGas” angekündigt. Aktivist:innen aus der ganzen Welt reisen dafür an, um der Ungerechtigkeit des fossilen Energiesystems ein Ende zu setzen.

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