Wien, 28. März 2023 – Seit heute Früh blockieren mehrere hundert Menschen die Raffinerie der OMV in Schwechat. Mit Blockaden bei der Haupteinfahrt sowie auf den Bahnschienen zur Raffinerie protestiert das internationale Bündnis “BlockGas” heute direkt bei der OMV, Sponsor der European Gas Conference (EGC). BlockGas fordert einen demokratischen Umbau des Energiesystems und die Enteignung fossiler Konzerne. Die OMV zählt nicht nur zu den weltweit 100 klimaschädlichsten Konzernen, sondern ist auch seit Jahren Sponsor der European Gas Conference, bis letztes Jahr gemeinsam mit der Gazprom.

Bereits gestern hatten hunderte Menschen in der Wiener Innenstadt den planmäßigen Ablauf der European Gas Conference (EGC) gestört. „Selbst in Zeiten massiver sozialer und ökologischer Krisen sponsert die OMV weiterhin die European Gas Conference! Die OMV wird nicht aufhören, mit fossilen Energien Geschäfte zu machen, bis wir sie stoppen! Wir alle – Nutzer:innen, Beschäftigte und Betroffene – müssen über die Zukunft unserer Energieversorgung entscheiden, nicht Konzerne und Lobbys“, fordert Verena Gradinger, Sprecherin von BlockGas.

„Es ist kein Zufall, dass die European Gas Conference in Wien stattfindet. Die OMV will sich mit diesem Event Milliarden von Investoren wie BlackRock und politische Weichenstellungen aus Klima- und Finanzministerium sichern, um ihre fossilen Megaprojekte in Osteuropa und auf dem afrikanischen Kontinent durchzuboxen“, kritisiert Anselm Schindler von BlockGas. Die Betroffenen dieser Projekte kommen auf der Gaskonferenz nicht zu Wort – Aktivist:innen der Kampagne “Don’t Gas Africa” sind angereist, um dagegen zu protestieren: “Die wachsende Bedrohung, Afrika als Tankstelle zu nutzen, hat deutlich gemacht, dass Afrikas Klimaambitionen auf die internationale Agenda gesetzt werden müssen und dass Afrika in der Lage sein muss, ein wichtiger Akteur einer grünen, sauberen Weltwirtschaft zu sein – und nicht nur ein Opfer der Klimakrise,” sagt Lorraine Chipondavon Don’t Gas Africa.

Besonders außereuropäische Geschäfte, wie sie auf der EGC verhandelt werden, sind kritisch zu bewerten, da Ausbeutung von fossilen Energieträgern sowieso massenhafte Produktion von grünem Wasserstoff für europäischen Import zu Vertreibungen, Umweltzerstörung, Menschenrechtsverletzungen führt und somit koloniale Ausbeutung weiterführen und zur Eskalation der Klimakrise beitragen. Aber auch in Osteuropa haben die Gasbohrungen der OMV lebensbedrohliche Folgen: Erst im vergangenen Dezember wurde der Konzern in Rumänien für die fahrlässige Tötung eines Kindes verurteilt. Während der Energiekrise konnte die OMV ihren Gewinn im Jahr 2022 verdoppeln.

Selbst in der Teuerungs- und Klimakrise hält die OMV weiter an ihrem fossilen Geschäftsmodell fest. Sie plant weiter primär in neue fossile Infrastruktur zu investieren, so beispielsweise die Neptun Deep Offshore Plattform im Schwarzen Meer und weitere Projekte von Rumänien und Osteuropa bis nach Österreich oder neue Projekte in Norwegen.

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