Wien, 28. März 2023 – Seit den frühen Morgenstunden haben rund 300 Personen vom Bündnis BlockGas mehrere Zufahrten der OMV-Raffinerie blockiert und damit Transporte vom Raffineriegelände den gesamten Tag über verhindert. Die Aktion ist eine von zahlreichen Protesten gegen die Europäische Gaskonferenz (EGC), die derzeit im Wiener Marriott-Hotel tagt. Die Protestierenden zogen am späten Nachmittag von ihren Blockadeorten zurück nach Wien, um sich der Großdemonstration “Stoppt die Gaslobby – Power to the People!” anzuschließen, die um 17:30 Uhr am Stephansplatz startet.

Gleichzeitig befinden sich noch immer zahlreiche Personen in Polizeigewahrsam, die sich gestern und heute den Protesten angeschlossen haben. “Es ist ein Skandal, mit welcher Gewalt die Polizei die Gaskonferenz von OMV & Co durchboxt. Menschen, die gegen unbezahlbare Rechnungen und einen unbewohnbaren Planeten protestieren, sitzen seit gestern in Polizeigewahrsam – die für die Krisen Verantwortlichen hingegen im Luxushotel Mariott!”, so Verena Gradinger, Sprecherin von BlockGas.

Vertreter:innen der afrikanischen Kampagne Don’t Gas Africa, die eigens zu den Protesten nach Wien angereist waren, betonten, dass die Klimakrise in vielen Regionen bereits Menschenleben koste: “Der gerechte Übergang zu erneuerbaren Energien war noch nie so wichtig wie heute, da die Klimakrise und ihre Auswirkungen den afrikanischen Kontinent und seine Menschen bedrohen. Wenn wir zulassen, dass die Energieinfrastruktur auf schmutziger Energie basiert, würden wir im Grunde unumkehrbare Auswirkungen auf künftige Emissionen und Lebensstandards verursachen,” so Dean Bhekumuzi Bhebhe, Sprecher von Don’t Gas Africa.

Die Kriminalisierung des Protests durch die Polizei, welche die Demonstrierenden unter dem Vorwand konstruierter Straftatbestände festhält, wurde u. a. von Amnesty International heftig kritisiert. “Mit welchen Mitteln der Protest gegen diese Gaskonferenz verhindert werden soll, ist schockierend. Dabei sind die wahren Verbrecher die fossilen Megakonzerne selbst! Die OMV wurde in Rumänien zwei Mal wegen fahrlässiger Tötung verurteilt: Zwei Kinder starben an einer durch die OMV verursachten Gasvergiftung. Der Konzern Total wurde für Korruption, Veruntreuung und Umweltverschmutzung verurteilt, und Shell war im Nigerdelta mitverantwortlich für unzählige Verbrechen: Laut Amnesty International hat der Konzern sich an Mord, Vergewaltigung und Folter mitschuldig gemacht.” so Anselm Schindler, Sprecher von BlockGas.

Ein breites Bündnis ruft heute Abend zu einer Demonstration auf: Unter dem Motto “Stoppt die Gaslobby – Power to the People” wolle man sich um 17.30 am Stephansplatz versammeln. “Mit Tausenden werden wir zeigen, dass wir uns nicht einschüchtern lassen! Kriminell ist, wer mit Klima- und Energiekrise auf unser aller Kosten Profite macht”, so Verena Gradinger abschließend.